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Tannkosh 2013

(von David Kromka)

Wenn es Lehren aus Tannkosh gibt, dann sind es zwei. Die erste: Donnerstag ist inzwischen ein vollwertiger Tannkosh-Tag. Und die zweite: kein Tannkosh ohne Regen, in unserem Fall Dauerregen.


Der Donnerstag, ursprünglich als entspannter Anreisetag ausgewiesen, brachte dieses Jahr bereits über 500 Maschinen auf die kleine Graspiste im Allgäu. Das war auch kein Wunder, denn an diesem Tag herrschte über ganz Deutschland bestes Wetter, das auch ein knappes Dutzend Mooneys anlockte. Und die Mooniacs hatten ein Ziel: auch 2013 wieder größtes Typen-Fly In werden und möglichst die Anzahl aus 2011 übertreffen.

Unsere ungarischen Freunde aus Jakabszallas (LHJK) waren bereits gegen Mittag eingetroffen und hatten es sich zwischen den Hallen gemütlich gemacht. Weitere EMPOA-Mooniacs begannen dann zum Nachmittag hin, die Reihen zu füllen und am Abend standen 11 Mooneys in zwei schönen Reihen.

Wie in 2011 wurden lokale Spezialitäten ausgepackt und die Crews machten es sich rund um das EMPOA-Zelt gemütlich. Später ging es noch auf einige Gold-Ochsen-Biere in den Biergarten und die Kneipe. Allzu lange dauerte am Donnerstagabend die Party jedoch nicht, denn alle wollten fit sein für die kommenden Tage.

Bereits frühmorgens wurden die Mooniacs von anfliegenden Maschinen geweckt und es waren auch immer wieder Mooneys dabei, die eingewiesen werden wollten. Alte Bekannte und neue Crews gaben sich ein Stelldichein rund um unseren EMPOA-Stand. Stefan Schlenk, Betreiber der Mooney-Classic-Collection, hatte eigens für das Event  spezielle Tannkosh-T-Shirts im bayerisch-schwäbischen Design und historischem Mooney-Logo hergestellt. Diese fanden schnell ihre Käufer und auch das andere Classic-Material war gut nachgefragt.

Für Flugzeugfreunde war es ein toller Tag mit atemberaubenden Airshow-Einlagen, netten Gesprächen unter Freunden und der besonderen Tannkosh-Atmosphäre. Gegen Abend parkte dann auch die Lufthansa-Ju 52 direkt vor unserer Mooney-Gasse. Die alte Dame wird es den Speedflöhen aus Kerrville sicher nachsehen, daß diese sie bei Bedarf locker überholen können. Das EMPOA-Highlight kam dann gegen Abend in Form eines Spanferkels, das von Familie Straubinger organisiert worden war. Alle Mooniacs bissen mit Vergnügen in die herzhaften Bratensemmeln, ließen sich den Kartoffelsalat schmecken und genossen ein kühles Allgäuer Bier.

Derart gestärkt konnte dann ein Großteil der Gruppe in Richtung Festzelt abziehen, wo es David Kromka und Uwe Bieber sogar schafften, eine Bierbank durchzutanzen. An Stimmung hat es am Freitagabend jedenfalls nicht gemangelt. Bis spät in die Nacht wurde gefeiert, denn einige Mooniacs hatten aufgrund der Wettervorhersage einen Abflug bereits am Samstag vorgesehen.

Der Samstag begann mit freundlichem Wetter und dennoch war von Anfang an eine Aufbruchstimmung spürbar. Die Wetterprognose für den Sonntag war einfach zu eindeutig. Besonders die von weiter entfernten Plätzen angereisten Mooney-Piloten wollten sich rechtzeitig auf den Weg machen, um vor der aus Westen heranziehenden Kaltfront zu verschwinden. Für einen Schock sorgte am frühen Nachmittag ein Unfall, als ein startender Doppeldecker nach Norden ausbrach, mit Besuchern und geparkten Maschinen kollidierte und schließlich kopfüber im angrenzenden Maisfeld steckenblieb. Für gut zwei Stunden ruhte jeglicher Flugbetrieb, während alle Besucher hofften, dass nichts Schlimmeres passiert sein möge. Die Bilanz waren schließlich zwei Leichtverletzte und ein schwerer Verletzter mit einer tiefen Fleischwunde am Bein, der zum Glück wieder vollständig gesund werden soll.

Die Betriebsunterbrechung brachte einige Verzögerung in den Abflugverkehr und die heranziehende Front mit stürmischen Böen nötigte den verbleibenden Mooniacs einiges ab, denn unser Zelt drohte ebenfalls zum Fluggerät zu werden. Als die Front dann am frühen Abend schließlich durchgezogen war, hatten wir keinen einzigen Tropfen Regen abbekommen und saßen bei Sonnenschein zwischen unseren Maschinen. Ein guter Auftakt für einen weiteren Partyabend, diesmal „Rock im Hangar“. Hier konnte die EMPOA-Restcrew dann unter Beweis stellen, dass wir nicht nur hoch und schnell fliegen, sondern auch gut und ausdauernd feiern können.

Um dies im Tannheimer Hangar entsprechend anzuzeigen, war die große EMPOA-Flagge mit dabei, die direkt auf dem Biertisch aufgestellt wurde. Dass Verena Dolderer unsere Gruppe dann als das größte Typen Fly-In erwähnte, freute die Dagebliebenen natürlich umso mehr.

Am Sonntag war er dann tatsächlich da, der Dauerregen und nur mit einer Mooney konnte man ihm entkommen. Es waren dann auch einige der Speedmachines aus Kerrville, die sich bei grauem Himmel und nasskaltem Wetter per IFR-Flugplan Richtung Heimat aufmachten. Andere zogen es aufgrund des marginalen Wetters an den Homebases vor, einen Tag abzuwarten oder den Flieger erstmal stehenzulassen. Ganz offensichtlich gehört ein Tag „Woodstock Feeling“ bei Tannkosh immer mit dazu. Trotz dieser Wetterkapriolen war auch Tannkosh 2013 ein Fliegerevent, das man als Mooniac nicht verpasst haben wollte.

David Kromka