London/Isle of Man 2015
(von David Kromka)
Es war wie so oft vor einer EMPOA-Reise: bereits Tage vor dem Abflug beobachtest Du das Wetter und hoffst, dass es für alle Teilnehmer fliegbar sein wird.
Und ganz besonders traf dies in diesem Jahr auf unser Ziel Großbritannien zu. Das englische Wetter ist nicht nur für wenig Sonne, sondern für seine extreme Wechselhaftigkeit berüchtigt. Doch es kam alles anders.
Am Donnerstagnachmittag war bereits eine stattliche Flightline auf dem kleinen Flugplatz Denham EGLD vorhanden – bei schönstem Sonnenschein hatten es sich die Mooniacs im Vorgarten des Flugplatzrestaurants gemütlich gemacht. Alte und neue Bekannte wurden wiedergetroffen und jedes Mal ein großes „Cheerioh“, wenn eine Mooney im Anflug ausgemacht wurde. Lediglich die Versorgungssituation mit Getränken war so schlecht, dass schließlich Britta und Birgit zum nächsten Supermarkt geschickt werden mussten.
Mit Taxis ging es am späten Nachmittag in unser Ramada-Hotel im nahen South Ruislip. Viel Zeit zum Ausruhen hatten die Mooniacs allerdings nicht, denn direkt im Anschluß stand unser indisches Abendessen im „Regal Spice“ Restaurant. Der Laden entpuppte sich als klein, aber fein: nach fabelhaften Vorspeisen wurden große Menge schmackhafter Spezialitäten auf die Tische getragen, an denen sich die Mooniacs sattessen konnten. Leckere Weine und indische Cobra-Biere begleiteten dieses authentische Essen. Nach dem Dessert gingen einige Mooniacs zurück ins Hotel, die noch nicht so Müden genehmigten sich noch Bier und Whisky im nahen Middlesex Arms Pub.
Am Freitagmorgen erwartete uns strahlender Sonnenschein und die Mooniacs fuhren mit dem Regionalzug in nur 20 Minuten zur Marylebone Station im Herzen Londons, wo wir auf unsere Führer zur „London Underground Tour“ trafen. Die Gruppe war inzwischen auf ihre Gesamtgröße angewachsen, nachdem auch die McEwans aus Augsburg gelandet waren. Mehr als zwei Stunden lang und auf verschiedenen U-Bahn-Strecken wurde die Geschichte dieser ältesten U-Bahn der Welt erkundet und erfahren. Es waren zwei Führungen ganz unterschiedlichen Stils, sodaß sich die beiden Gruppen nach dem Wiedertreffen am House of Parliament einiges zu erzählen hatten.
Nachmittag und Abend waren dann zur freien Verfügung: die einen vertrieben sich die Zeit mit Shopping in den noblen Einkaufsstraßen der Weltstadt, wieder andere machten Pique-nique, einige besuchten Musical-Aufführungen und andere gingen in den Spezialitätenrestaurants essen. Viele trafen sich abends wieder im altbekannten Middlesex Arms, um die besten Wettervorhersagen für den kommenden Tag auszutauschen.
Unser Flugtag auf die Isle of Man bescherte uns wieder bestes Wetter, lediglich die von ATC verhängte Staffelung hielt so manche nach IFR fliegende Mooney länger am Boden als geplant. Als letzte hob die Präsidentenmaschine N252CG gegen Mittag von Denham ab und landete bei strammem Gegenwind während des gesamten Fluges nach rund 1:40 Stunden auf Ronaldsway. Dort hatte sich eine imposante Flightline von mittlerweile 17 Mooneys gebildet, die alle auf der Ostseite des Platzes parkten.
Der Airport ist sehr gut angebunden, sodaß der Transfer mit dem öffentlichen Bus in die Inselhauptstadt Douglas problemlos verlief. Aus Kapazitätsgründen waren die Crews in drei verschiedenen Bed-and-Breakfast an der selben Straße untergebracht. Fast alle trafen sich später am Abend in einem hübschen Restaurant, wo dann ausgiebig gefeiert und bei Livemusik auch getanzt wurde.
Am Sonntagmorgen mussten wir dennoch relativ früh aufstehen, denn ein Charterbus fuhr uns in den Norden der Insel zum berühmten Laxey Wheel. Dieses größte Wasserrad der Welt ist ein imposantes Zeugnis aus der Bergbauzeit der Isle of Man, diente es doch der Entwässerung zahlreicher Minenschächte. Die Mooniacs kletterten auf die höchste Aussichtsplattform und unternahmen einen Ausflug durch den kleinen Bergwerkspark. Inzwischen war auch die Sonne wieder hervorgekommen, sodass unsere Rückfahrt mit der Manx Electric Railway atemberaubende Ausblicke entlang der Küste bot. Dieser Zug ist eine Art historische Straßenbahn, der vom Norden der Insel auf einer alten Strecke in die Inselhauptstadt Douglas führt.
Nach einer kurzen Mittagspause fanden sich die Crews am Bahnhof der Douglas Steam Railway ein: die Schmalspurbahn diente als Vorbild für die berühmte Trickfilmserie Thomas The Tank Engine und beeindruckt mit ihren mehr als 100 Jahre alten Lokomotiven Eisenbahnfans aus aller Welt. In den komfortablen Abteilwagen ging es durch die Natur nach Port Erin: dort spazierten wir bei Traumwetter am Hafen entlang, schleckten ein Eis oder nahmen einen ersten Drink.
Den Abschluß dieses Tages bildete ein Essen im Railway Station Hotel in Port St. Mary. Bei regionalen Spezialitäten liessen die Mooniacs die Erlebnisse der vergangenen Tage noch einmal Revue passieren, festigten die neuen und alten Freundschaften und planten bereits weitere Aktionen. Eine davon wird sicherlich die EMPOA Weihnachtsfeier in Vesoul in Frankreich sein, an der unser Vorstand bereits mit Hochdruck arbeitet. Die Rückfahrt nach Douglas erfolgte dann wieder im Charterbus.
Als die letzte Maschine am Montagmittag von Ronaldsway abhob, hatte sich die Mooney-Flightline wieder aufgelöst und die Crews waren Richtung Heimatbasis oder zu anschließenden Zielen unterwegs. Nach übereinstimmenden Berichten fanden die Rückflüge aufgrund des kräftigen Rückenwinds in Rekordzeit statt und waren ausnahmslos ohne irgendwelche Probleme.
David Kromka
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